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DM Peter Lorenz Projekt:
Kulturverein riesa efau
Real- und Armenschule

Die Armenschule von Friedrichstadt zu Beginn des 19. Jahrhunderts

Nachdem bereits 1729 die erste Armenschule in Friedrichstadt eingerichtet worden war, im gleichen Jahr auch die Schulpflicht für Mädchen eingeführt wurde und 1772 im Freimaurerinstitut 120 Kinder lernen konnten, kam es 1784 endlich zur Gründung einer ständigen Einrichtung. Das 1785 in nur fünf Monaten überwiegend aus Spendenmitteln errichtete Schulgebäude ist das älteste noch benutzte in Dresden, in dem seither ununterbrochen Unterricht erteilt wird.
1787 nahm darin die allererste sächsische Lehrerbildungsanstalt, das „Seminar“ ihre Tätigkeit auf. Der bedeutendste Leiter der Einrichtung, der pädagogische Neuerungen einführte, den gewöhnlich hungernden Seminaristen zu Einkünften verhalf und die Schulkinder in der Arbeitsschule auf das Leben vorbereitete, war Gustav Friedrich Dinter. Nach11-jährigen aufreibenden Kampf mit der Bürokratie um das Notwendigste verließ er das Seminar. Er wurde später nach Königsberg berufen.
Die Schule war den zahlreichen Strukturwandlungen im Bildungswesen unterworfen, z. B. beherbergte sie 1830-1836 eine Taubstummenschule. 1839 wurde das Seminar von der Schule getrennt. Nach nur geringfügigen Kriegsbeschädigungen öffnete die Schule 1945 als erste in der gesamten Dresdner Altstadt.

Eva Arnold