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Projekt:
Kulturverein riesa efau
OstravorwerkKeimzelle der Friedrichstadt

Kurfürstin Anna im Ostravorwerk,
Ausschnitt aus einem Stich um 1580

Es ist kaum vorstellbar, dass an dieser Stelle einst Fasane, ja sogar Kamele und Büffel herumliefen und Vieh gehalten wurde. Das vor uns liegende Ostravorwerk wurde als kurfürstliches Kammergut bereits im 16. Jahrhundert gegründet und diente dem sächsischen Hofe zur landwirtschaftlichen Versorgung sowie als ein Ort des „Ergötzens“. Es handelt sich um die ältesten noch erhaltenen Siedlungsursprünge der Friedrichstadt.
Beim genaueren Hinschauen können aber außer den zwei Stallgebäuden noch weitere Spuren der Vergangenheit entdeckt werden: das kleine zweigeschossige Gebäude zum Beispiel, die ehemalige Milchwirtschaft, oder der alte Kammergutsweg, der bis heute hinter dem Hegereiterhaus und der Portiusvilla bis zum Straßenbahnwendedreieck verläuft. Viele Bewohner der Friedrichstadt werden sich auch an die durch den Stadtteil fliegenden Papierschnipsel erinnern, die vom bis 1998 hier ansässigen Recyclingbetrieb herüberwehten.
Das Gelände erzählt eine vielfältige Geschichte. Wie kann sie fortgeschrieben werden? Vieles ist denkbar: kulturelle Nutzungen, Werkstätten, Freizeiteinrichtungen, medizinische Leistungsbereiche. Am wichtigsten wären aber Ansiedlungen, die vor allem dem Stadtteil selbst zu Gute kommen.

Hillrich Teismann