Die Churfürstliche Menagerie
Die Churfürstliche Menagerie, Stich von 1768

Bereits 1669 war die Menagerie als Versorgungsquelle des sächsischen Hofes mit Geflügel, Obst, Gemüse und Honig geplant. Es vergingen aber noch Jahre, bis der Entwurf des Ingenieurobristleutnants Pfund verwirklicht wurde. Der Stich von 1768 zeigt, wie wirtschaftliche und landschaftsgärtnerische Interessen sinnvoll in Einklang gebracht wurden. Durch drei mit Vasen bekrönte Portale betrat man den Garten. Sie sind in der Friedrischstraße 56-60 noch zu sehen. Reizvoll für den Betrachter waren damals das Taubenhaus in Pyramidenform und die gläsernen Bienenstöcke.
Obstgärten lieferten reichhaltiges Bienenfutter. Die Wachsbleiche umfasste Imkerei, Wachsschmelze und Wachslichtherstellung für den Hof, Wohngebäude für Menageriemeister, Gärtner und Geflügelzüchter vervollständigten die Anlage. Zwei dieser Häuser stehen heute noch in der Friedrichstraße 58. Im nach Norden angrenzenden, späteren Pöppelmannschen Garten, von dem nichts mehr zu sehen ist, trieb Wiedemann 1733 das Pferd des "Goldenen Reiters" in Kupfer.
1896 befand sich auf dem Menageriegelände eine Gärtnerlehranstalt, der Vorläufer des heutigen Instituts in Pillnitz.
1916 entstand auf dem Gelände der Menagerie eine der ältesten Kleingartenanlagen Dresdens, die "Menageriegärten". Auch nach der Flut 2002 finden hier Menschen Erholung und Freude an der Natur.

Hannelore Gelfert, Mitglied des Ortsbeirates