Das im Jahre 1787 in der Friedrichstadt gegründete Lehrerseminar erhielt
1865 ein neues Seminargebäude vor dem Briesnitzschlag am Ende der Schäferstraße.
Seit 1875 wurde der Standort mit einer festen Straße ausgebaut, welche nach
dem Mediziner Hermann Walther benannt wurde. Hier in der Nr. 26 hatte das
Königliche Schullehrerseminar als bedeutendste Bildungseinrichtung der sächsischen
Lehrerschaft von 1866 bis 1910 sein Domizil. Zu dieser Zeit gab es über 80
Seminaristen.
Das Seminar bestand aus zwei Gebäudeteilen, einem repräsentativen dreiflügeligen
Hauptgebäude mit drei Geschossen und einem im Mittelteil zusätzlich herausragendem
Mansardengeschoss sowie einem dahinterliegen den zweigeschossigen Nebengebäude
über rechteckigem Grundriss. Außerdem verfügte das Seminargelände im hinteren
Teil über eine gärtnerisch gestaltete Parkanlage.
Nachdem die Bildungsstätte 1910 nach Dresden-Strehlen verlegt wurde, dienten
die Baulichkeiten als Kaserne. Im 2. Weltkrieg nach Bombentreffern ausgebrannt,
wurde die Ruine in den 50er Jahren abgetragen.
Iris Schilke