25. Januar 1933
Nach einer antifaschistischen Demonstration fand am Abend im Saal des Keglerheims
eine vom „Kampfbund gegen den Faschismus“ organisierte Versammlung statt.
Sie verlief anfangs ruhig. Als der Redner die Versammelten aufrief, sich gegen
nationalsozialistische Gewalt zur Wehr zu setzen, löste der verantwortliche
Polizeikommmissar wegen Aufrufs zur Gewalt die Versammlung auf. Die Teilnehmer
begannen diszipliniert den Saal zu verlassen. Nachdem der Saal ungefähr zu
einem Drittel geleert war, begannen die Polizisten in die Menge zu schießen.
Dabei wurden neun Menschen durch Schüsse und die ausbrechende Panik getötet.
Später behauptete die Polizei, dass die Beamten zuerst aus dem Saal beschossen
worden seien. Demgegenüber betonten die Zeugen vor dem Untersuchungsausschuss
des Sächsischen Landtages, dass von den Versammelten keine Gewalt ausgegangen
war.
Frank Eckhardt