Projekt:
Kulturverein riesa efau
Das Blutbad im Keglerheim

Das „Keglerheim“ in der Friedrichstraße 12, um 1910

25. Januar 1933
Nach einer antifaschistischen Demonstration fand am Abend im Saal des Keglerheims eine vom „Kampfbund gegen den Faschismus“ organisierte Versammlung statt. Sie verlief anfangs ruhig. Als der Redner die Versammelten aufrief, sich gegen nationalsozialistische Gewalt zur Wehr zu setzen, löste der verantwortliche Polizeikommmissar wegen Aufrufs zur Gewalt die Versammlung auf. Die Teilnehmer begannen diszipliniert den Saal zu verlassen. Nachdem der Saal ungefähr zu einem Drittel geleert war, begannen die Polizisten in die Menge zu schießen. Dabei wurden neun Menschen durch Schüsse und die ausbrechende Panik getötet. Später behauptete die Polizei, dass die Beamten zuerst aus dem Saal beschossen worden seien. Demgegenüber betonten die Zeugen vor dem Untersuchungsausschuss des Sächsischen Landtages, dass von den Versammelten keine Gewalt ausgegangen war.

Frank Eckhardt