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Projekt:
Kulturverein riesa efau
Höhles Bierstuben

Speisegaststätte „Höhles Bierstuben“ um 1965

„Als Friedrichstädterin und Nachfahrin des Gastwirts von „Höhles Bierstuben“ bin ich voll hellwacher Erinnerung, was meinen heimatlichen Stadtteil und besonders die Schäferstraße betrifft. Dort im Haus Nr. 4 wurde schon lange Gastronomie im gutbürgerlichen Stil betrieben. Zwischen 1945 und 47 gab es hier die ‘Bärenschenke’ und seit Oktober 1947 den „Volkswohl-Bund“. Dessen Repräsentant Dr. Kurt Richter ließ in diesem Gebäude ein Heim zur Ausgabe von Quäkerspeisung einrichten. Als Heimleiter war der Fleischermeister Walter Höhle (geb. 1914 - gest. 1987) mit seiner Ehefrau Helene tätig.
Die Gaststätte von Walter Höhle erhielt 1950 eine eigene behördliche Schankerlaubnis und wurde seitdem unter dem Namen ‘Höhles Bierstuben’ geführt. Der Gastraum verfügte über 180 Plätze mit linksseitig angeordneten Nischen, wo die Gäste an 4er, 6er und 10er Tischen Platz fanden. In einer der hinteren Nischen befand sich an der Wand ein Ölgemälde, auf dem ein Postillion mit Kutsche dargestellt war. Das Restaurant wurde von zwei imposanten schmiedeeisernen Kronleuchtern und seitlich angeordneten Wandlampen ausgeleuchtet. Das Lokal war beliebter Treffpunkt von Geschäftsleuten, Künstlern, Intellektuellen sowie zahlreichen Fußballsportlern. Trotz denkmalpflegerischer Sanierungsvorschläge wurde die Gaststätte 1983 geschlossen und die gesamte Häuserzeile am 24.05.1989 gesprengt.“

Ursula Höhle